Sportlicher Startschuss für die Interkulturelle Woche 2022 in Schwetzingen 


Selten war es auf der Sportanlage Sternallee des TV Schwetzingen 1864 so bunt und in jeder Hinsicht vielfältig. Das galt allerdings nicht nur für die offizielle Eröffnung der vergangenen „Interkulturellen Woche 2022“ (24.09.-03.10.2022) der Stadt Schwetzingen, sondern auch für die kulturelle und soziale Diversität der gesamten Veranstaltungsserie, die sich alle zwei Jahre mit dem „Interkulturellen Fest“ abwechselt.

Darauf waren auch Markus Liu-Wallenwein, städtischer Integrationsbeauftragter und verantwortlicher Veranstaltungsleiter, sowie Athi Sananikone, TV-Vorsitzender und Gastgeber, bei ihren jeweiligen Begrüßungen der Anwesenden sehr stolz. Liu-Wallenwein war zudem sehr dankbar für die herzliche Gastfreundschaft, die kostenfreie Nutzungsmöglichkeit des Vereinsgeländes und die organisatorische Unterstützung des TV-Vorstands auch schon im Vorfeld der Eröffnungsveranstaltung.

Sananikone hob hervor, dass Sport ein großartiges Werkzeug ist, um Menschen zusammenzubringen und miteinander zu verbinden. 
Auch Oberbürgermeister und Schirmherr Dr. René Pöltl betonte, wie wichtig gelebte Vielfalt in unserer Gesellschaft und derartige verschiedene Kulturen verbindende Begegnungen sind. Sein Dank galt allen beteiligten Akteuren mit dem ausdrücklichen Wunsch nach mehr solcher Veranstaltungen.

Der Imam Naweel Shad und die Vertreterin der Frauenorganisation Faeza Ahmad von der Religionsgemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat baten, gemeinsam interkulturelle Brücken zu bauen und nicht unüberbrückbare Trennlinien durch fundamentalistische und extremistische Auslegungen des Islam zu ziehen. 

Maria Melnik, Vorsitzende der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Rhein-Neckar, sprach von einer großen Hilfsbereitschaft ihres Vereins für die durch den Krieg lebensbedrohten und notleidenden Landsleute in der Ukraine. Die aktiven DUG-Vereinsmitglieder Olena und Ferenc Molnar präsentierten einen Teil ihres in Schwetzingen selbstgedrehten ukrainischen Märchenfilms und überreichten den kommunalen Vertretern handgemachte traditionelle Motanka-Puppen.

Für eine besondere Bestuhlung durch selbst hergestellte und bemalte Sitzhocker in unterschiedlichen Nationalfarben im vollbesetzten Saal des TV-Clubhauses waren Schüler der Schwetzinger Erhart-Schott-Schule verantwortlich. Die engagierte Lehrerin und Projektleiterin Scarlett Kuppinger erklärte, dass jeder in dieser Gesellschaft nicht nur symbolisch seinen Platz einnehmen darf. 

Den spektakulären Auftakt im Außenbereich der Sportanlage machte das internationale Trommel-Ensemble „Sunucraft – unsere Stärke“, das als deutsch-griechisch-kolumbianisch-senegalesisches Quintett das begeisterte Publikum rhythmisch und interaktiv mitriss. 

Auch die Mitglieder des Capoeira-Vereins Schwetzingen sorgten mit ihrer getanzten Kampfkunst aus Brasilien für beste Stimmung und riefen zum aktiven Mittanzen auf. 

Sportlicher Höhepunkt war ganz sicher die Demonstration und Mitmach-Aktion von einigen Akteuren des Baden-Württembergischen Cricket Verbands und Deutschen Cricket Bunds, darunter auch eine aktuelle Nationalspielerin. Erstmals konnten alle Cricket-Interessierte auf dem Sportplatz in diese weltweit sehr populäre, in Schwetzingen aber völlig neue Sportart hineinschnuppern – möglicherweise auch für den TV der Startschuss für weitere Cricket-Vereinsangebote. 

Informationsstände verschiedener lokaler und regionaler Institutionen stellten vor dem Clubhaus ihre interkulturellen Angebote vor.
Fingerfood und landestypische Spezialitäten aus der Türkei, Ukraine und Indien rundeten das internationale Gesamtbild der gelungenen Kultur- und Sportveranstaltung auch kulinarisch ab.

Bericht von Jens Rückert

Fotos von Andreas Moosbrugger